Minderjährige Asylbewerber im Apian Gymnasium

Vorübergehende Unterkunft im leerstehenden Gebäudeteil

Momentan leben rund hundert unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Ingolstadt, aber bei der Stadt rechnet man damit, dass es noch deutlich mehr werden.
Bereits im August werden fünfzehn weitere Betreuungsplätze benötigt und ab September werden voraussichtlich jede Woche fünf bis sieben unbegleitete Minderjährige (UM) in Ingolstadt eintreffen. „Das bedeutet, dass bis Ende des Jahres weitere 100 bis 120 Jugendliche in Ingolstadt untergebracht, bestmöglich betreut und vor allem in Deutsch unterrichtet werden müssen“, sagt Schul- und Jugendreferent Gabriel Engert.
Vorübergehend sollen sie nun in den leerstehenden Nordtrakt des Apian-Gymnasiums einziehen. Hier stehen dreißig ehemalige Klassen- und Lehrerzimmer zur Verfügung. Etwa sechs Jugendliche sollen pro Zimmer untergebracht, in den übrigen Räumen Aufenthalts- und Unterrichtsräume eingerichtet werden. Trennwände in den früheren Klassenzimmern sollen für ein Mindestmaß an Privatsphäre sorgen, sagt Gabriel Engert. Außerdem müssten ein paar Duschen eingebaut werden. „Aber das ist innerhalb kurzer Zeit zu bewerkstelligen“, gibt sich Engert optimistisch.

Die Jugendlichen, die überwiegend aus Somalia, Eritrea, Afghanistan, Syrien und anderen Krisenländern stammen, werden in Ingolstadt von Fachkräften freier Träger – in der Regel Sozialpädagogen/-innen und Erzieher/-innen – 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr betreut. In einer Wohngruppe leben in der Regel zwölf Jugendliche, die vom ersten Tag an Deutschunterricht erhalten und gezielt an die deutsche Lebensweise herangeführt werden.

„Auch die neu ankommenden UM sollen die ‚normale Jugendhilfestruktur‘, also rund-um-die-Uhr-Betreuung erhalten“, versichert Jugendamtsleiter Maro Karmann. „Allerdings spüren wir mittlerweile den Personalmangel.“ Gesucht werden daher Pädagogen, Erzieher und Fachkräfte aus anderen vergleichbaren Berufen, wie etwa Lehrer.
„Was mich freut ist, dass wir so viel Rückenwind bekommen aus der Schule“, so Karmann weiter.

Am Mittwoch, 15. Juli, fand eine Elternbeitratssitzung an der Gebrüder-Asam-Mittelschule statt, zu der auch die Elternbeiräte des Apian Gymnasiums und der Fronhofer Realschule eingeladen waren. Die Elternvertreter konnten so alle Informationen aus erster Hand von Herrn Karmann erhalten und Bedenken wie Anregungen diskutieren. Abgrundet wurde die Veranstaltung durch ein Begeheung der Örtlichkeiten im Nordtrakt des Gymnasiums.

Natürlich sind die Räume im Apian-Gymnasium nicht als dauerhafte Bleibe gedacht. Bis zum August 2016 soll ein Neubau entlang der Gustav-Adolf-Straße fertiggestellt sein, in dem die UM dann untergebracht werden. Dann wird der Nordtrakt des Gymnasiums abgerissen, um dort den Neubau des Apian-Gymnasiums zu errichten.

Am Dienstag, 28. Juli, findet um 19.30 Uhr zu diesem Thema eine Informationsveranstaltung im neuen Pfarrsaal von Herz Jesu statt.

[Quelle: Stadt Ingolstadt / Elternbeirat GAMS]